Tag 5 - Eine luftige Achterbahnfahrt

Montag, 18. Juni 2012

 

Viel zu schnell ist es Montagmorgen. Bis um 10 wollen wir unseren Flieger auslösen. Dresden hat schon seit Jahren ein Wochenend-Sonderangebot für die kleinen Flugzeuge. Landegebühr plus Abstellen bis Montag früh für 18.40 €.

Vorher müssen wir uns aber durch den morgentlichen Verkehr kämpfen. Und durch die Sicherheitskontrolle.

Immerhin brauchen wir keine Fluggasttreppe zum Einsteigen.


Unser Gepäck haben wir nicht eingecheckt, alles Handgepäck.


Aber tanken wollen wir noch. Wenn es in EDDC auch noch Mogas gäbe, wäre das Glück perfekt.

Der Tankwart meinte, wenn er gewußt hätte, daß wir nur 20l wollen, wäre er mit der Gießkanne gekommen.


Arbeitsteilung. Wärend der Profi weiß, was er tut ...


... schaut der Banause doch etwas überfordert auf die Gerätschaften. Das ist in EDMJ aber deutlich einfacher zu bedienen!


Währenddessen bekommt unser Skyranger eine kostenlose Schönheitspflege. Dankeschön!


Der Flugbetrieb der "Großen" ist in vollem Gange.


Für uns ist aber erst einmal Vorflugkontrolle dran. Unser Sky hat seine erste Nacht im Freien ohne zu klagen verbracht.


Wir haben zwar noch keinen "Language proficiency"-Eintrag für Deutsch zu unserem BZF. Funken aber trotzdem in unserer Muttersprache. Rollkontrolle übergibt uns an Turm. Wir sind abflugbereit.


Das Schöne an den langen Rollwegen auf so großen Flughäfen ist, daß vor dem Start wirklich alle Temperaturen OK sind. "Start frei".


Nach wenigen Sekunden sind wir in der Luft. Auf Wiedersehen EDDC! Und vielen Dank für den Service!


Ein Blick nach Pieschen. Fast hätten wir jemanden, der in der Rehefelder Straße wohnt, fotografiert.


Das Straßenbahnmuseum. Auch das ist Dresden. Turm weist uns an, nach "Tango" abzudrehen, damit der nachfolgende Verkehr seine Freigabe bekommen kann. Machen wir natürlich.


Altstadt und Neustadt einträchtig in der Vormittagssonne.


Eine Ansammlung grüner Fahrzeuge inmitten wunderlicher Architektur. Das kann nur das neue Militärmuseum sein.


Die Panoramafotos leiden leider ein wenig unter der starken Komprimierung.


Die Hufeisennasenbrücke. Genau die, wegen der Dresden seinen UNESCO-Status verloren hat.


Das Schloss Albrechtsberg. Zu DDR-Zeiten Pionierpalast mit einer MiG-15 im Garten. Heute Räumlichkeit für Lesungen, Konzerte und Hochzeiten.


Gleich daneben die Villa Stockhausen und das Schloß Eckberg.


Bevor wir die Dresdener Kontrollzone verlassen, noch einmal ein Blick zurück.


Delta-Mike-Bravo-Golf-Delta, Position Tango in 2300ft. Erbitte verlassen der Frequenz. Wir gehen auf Strecke.


Wir wenden uns gen Westen, da bieten sich für meine Lieblingsnavigatorin noch interessante Fotogelegenheiten der sächsischen Landeshauptstadt.

Bei PENTACON entstanden früher die Praktica-Spiegelreflexkameras. Eine MTL-3 hat mich durch das Zeitalter der Filmfotografie begleitet.


Der Johannisfriedhof. Hier ist Christian Otto Mohr begraben. Ingenieurstudenten ärgern sich im 1. Semester in der technischen Mechanik mit seinem Spannungskreis herum.


Das Panometer Dresden. Im ehemaligen Gasometer ist ein monumentales Panoramabild des Künstlers Yadegar Asisi ausgestellt. Derzeit angeblich Rom um 300. Vor einiger Zeit und ab September 2012 wieder Dresden 1756. Ein absolut sehenswerter Ausflug in die Barockzeit. Das klassische Dresden, teilweise noch im Bau, das eine oder andere Detail der Stadt in einer ganz ungewöhnlichen Perspektive. Fast so schön wie Fliegen.


Der Große Garten bietet Sehenswertes für Viele. Grün. Das berühmte Palais. Das Nahmoo-Stadion. Das Hygienemuseum. Oder die VW-Deko-Werkhalle.


Nachdem wir die Autobahn A17 überquert haben, liegt Dresden hinter uns. Kreischa gehört schon zum Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.


Angeblich nach einem Einsiedler Namens Dippold, der irgendwo hier in der Heide gelebt haben soll, ist Dippoldiswalde benannt. Die Dresdner machen gelegentlich einen Radausflug nach "Dips".


Inzwischen ist wieder reichlich Wasser drin. Die Talsperre Klingenberg wurde in den vergangenen Jahren aufwändig saniert, nachdem beim Katastrophenhochwasser von 2002 doch einiges beschädigt worden war.


Auch so kann eine Ortschaft aussehen.


Weiter hinein ins Erzgebirge. Marienberg. Der Marktplatz ist ordentlich aufgeräumt. Wahrscheinlich ist Montags kein Markt.


Annaberg-Buchholz. Was der Goldrausch in Amerika im 19. Jahrhundert, war das "Berggeschrey" im 15. in Deutschland. Silberfunde und der Silberbergbau ließen die Stadt erblühen. Adam Ries lebte hier und half den Leuten beim Zusammenrechnen des ganzen Reichtums.


Am Tag vorher ist die Annaberger Kät, ein Volksfest, zuende gegangen. Das Riesenrad steht aber noch. Kät kommt von Dreiaanigkät. Sind halt manchmal schwer zu verstehen, die Mundarten.


Hier noch ein paar Impressionen von Annaberg-Buchholz.


Schlettau an der Zschopau mit dem gleichnamigen Schloss. Heute beherbergt es ein Museum. Hat sogar einen eigenen Teich. Aber nur einen.


Ein paar dickere Wolken und auch die eine oder andere Turbulenz zwingen uns ein wenig weiter nördlich. Und so gerät uns das Städtchen Lößnitz vor die Linse.


Eine Minute weiter westlich. Diese fast künstlerisch gestalteten Bergbauüberbleibsel. Bei schönem Wetter fliegen hier auch Modellflugzeuge.


Der Freizeitpark Plohn mit seiner riesigen Holzachterbahn.


Wir sinken schon mal ein wenig, lassen Lengenfeld rechts liegen und melden uns bei EDOA am Funk.


Wir fliegen die reguläre Platzrunde ...


... und landen für eine kleine Pause.



Auerbach hatten wir früher ja schon kennengelernt. Der ideale Zwischenstop um die weitere Reise zu planen.

Aber erst einmal Mittagspause. Mit Pellkartoffeln. "Kommt doch einfach in die Küche und sucht Euch was aus!". Familiär, Wohlschmeckend. Wunderbar.

Und dann die Entscheidung. Die Wetterprognose: Gewitter. Hier und da. GAFOR O mit Tendenz zu M. Und am späteren Nachmittag eher mehr als jetzt.

Ziel ist erst einmal Regensburg. Wir haben aber einige Alternativen auf der Strecke. Noch ein paar Liter Reserve getankt und dann Vorflugkontrolle. Wir können!


In der Mittagshitze zu starten. Man muß schon mit dem Klammersack gepudert sein. Wir werden sehen.


Oelsnitz/Vogtl. in der Mittagssonne. Gewiß könnte man sich da unten einfach in ein Straßencafe setzen und einen Eiskaffee trinken.


Hier oben aber entwickelt sich die Fliegerei zur Achterbahnfahrt. Eben noch 500ft Sinken, jetzt wieder 500ft Steigen. Wir bleiben bei 130km/h. Weit genug weg vom gelben Bereich. Und umfliegen die Wolkenschäfchen.


Manch ein Wolkenschaf trägt unten einen dekorativen Duschvorhang. Wir betreiben nebenbei also noch Schauerslalom. Sagte ich schon, daß es nicht wirklich die beste Idee war, in der Mittagshitze zu starten?


Meine Lieblingscopilotin fotografiert aber unbeeindruckt von der Schaukelei. Kirchenlamitz liegt im Fichtelgebirge. Ich wußte vorher gar nicht, daß es so eine Ortschaft überhaupt gibt.


Gleich hinter Schwarzenbach liegt Weißenstadt. Um uns herum das Fichtelgebirge.


Das Kurzentrum Weißenstadt am See. Ideal für Ruhesuchende und Naturliebhaber. Sagte ich schon, daß es hier oben schaukelt?


Wir schummeln uns zwischen dem Schneeberg, einer vor Jahren streng geheimen Beobachtungsanlage ...


... und dem Ochsenkopf, einer durchaus zivilen Quelle von Rundfunk- und Fernsehkanälen, hindurch.


Eigentlich hatten wir doch letztens mit dem Fichtelgebirge angenehme Erfahrungen gemacht. Was spricht eigentlich dagegen, die Achterbahnfahrt hier zu beenden, und noch einmal in Rosenthal vorbeizuschauen?


Wir melden uns am Funk, fotografieren noch schnell das Örtchen Wirbenz. Und ...


... landen diesmal aus der anderen Richtung.


Unser Skyranger bekommt ein Nachtlager im Hangar. Und wir Erdbeertorte und Himbeertorte und Currywurst und Wunschsalat. Und ein Bett direkt am Flugplatz. Die letzte Etappe muß noch einen Tag warten. Und der letzte Teil des Reiseberichts auch.



 
 
 

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