Tag 6 - Heimwärts
Tag 6 - Heimwärts
Dienstag, 19. Juni 2012
Punkt 9:00 Uhr wollten wir mit laufendem Propeller am Rollhalt stehen. Zehn Minuten später ist es geworden. Natürlich haben wir uns von PC-Met beraten lassen. Aber eine Kulm-Schnellwetterberatung machen wir trotzdem. Sichtbar = fliegbar. Auf gehts!
Näher anschauen können wir uns diesen romantischen Stein auf die Schnelle, im Vorbeiflug. Und wegens der Romantik:
Neustadt am Kulm.
Wir melden uns bei FIS München. Und bekommen ungefragt eine ganze Litanei von ED-Rs, die heute aktiv sind. Das kann ja ein ED-R-Slalom werden. Ein anderer Luftreisender meldete bei FIS seine Absicht durch genau so ein Gebiet hindurchzufliegen und bekam den Hinweis, das doch besser zu lassen, dort würde heute geschossen werden. Er stellte keine weiteren Fragen. Wir umfliegen das Gebiet.
Ach ja, ich hatte ja ein Vergleichsfoto versprochen. Justament bei dieser Gelegenheit bekam ich zu hören, ich würde wie ein unmöglicher Strauchdieb ausschauen. Nun bin ich ja offensichtlich sehr wohl möglich. Und Sträucher zum Dieben gibt es hier oben ja auch nicht. Versteh einer die Weiber. Zur Strafe werde ich in der nächsten Zeit nicht mehr fotografiert.
Hier hat aber jemand die Häuschen schön aufgeräumt angeordnet.
Grafenwöhr schaut dagegen gar nicht so aufgeräumt auf. Vor allem könnte mal jemand diese Wolkenkissen beiseiteräumen, es ist ja fast halb 10.
Wir fliegen folgsam um die ED-R 136 herum. Ein halbes Stündchen später gerät uns Amberg vor die Linse. Immer noch mit Wölkchen. Gleich hinter Amberg lauert dann die ED-R 137.
Aber mit der Zeit löst die Sonne sie auf. Strahlender Himmel. Fast können wir den Äquator sehen. Oder zumindest die Alpen. Nun ja, vielleicht die Donau. Aber traumhaft ist es. Zweifellos.
Der A6 folgen wir nicht. Aber wir wechseln hier auf die südliche FIS-Frequenz.
Neumarkt in der Oberpfalz wirbt damit, eine starke Stadt zu sein. Von hier oben ist es vor allem eine schöne Stadt, mit einem malerischen historischen Stadtkern. Was so ein paar weggeschobene Wölkchen ausmachen können.
Der Main-Donau-Kanal ist schon fast so etwas wie ein alter Bekannter. Eine ausgezeichnete Navigationshilfe.
Im Wettbewerb um die ältesten Wurzeln hat Berching gute Karten. Immerhin schmückt sich die Stadt mit Funden aus der Jungsteinzeit. Aber der historische Stadtkern mit Stadtmauern und allem machen auch einen guten Eindruck.
Der nächste Orientierungspunkt ist das Kloster Plankstetten.
Selbst an der Donau hat die Sonne inzwischen die Wölkchen verschwinden lassen. Wir überfliegen die Neuburger Kontrollzone. Nicht nur München hat einen "Englischen Garten", sondern Neuburg an der Donau auch.
Hier ist einmal deutlich zu erkennen, warum diese Art von Dörfern es nie zur Stadt geschafft haben. Die Kosten für eine sooo lange Stadtmauer hätten jedes Budget gesprengt. Schon im Mittelalter, als öffentliche Bauleistungen noch bezahlbar waren.
Auch Kühbach hat es noch nicht zur Stadt geschafft. Obwohl sich der Markt seit über 1000 Jahren eines Klosters zieren kann.
Es gibt Gebäude, die sehen von außen interessant aus. Von innen mag ich sie aber beim besten Willen nicht kennenlernen. Zum Beispiel dieses hier in Aichach.
Das hier dagegen schaut doch viel freundlicher aus.
Sankt Ottilien ist auch ein beliebter Orientierungspunkt. Achtung, hier ist die Landsberger Kontrollzone. Und die ist heute natürlich aktiv. Wir fliegen die Ankunftsschleife zum Ammersee in sicherer Höhe.
Die 07 ist aktiv. Unsere Orientierungsbäume zeigen ihr Sommerkleid.
Eine butterweiche Landung beschließt unsere Sommerreise. Viel gesehen, viel erlebt. Gut erholt. Und 4000 Fotos zu sichten.
Sie kommen schon - das Ziel ist nah!
Es trägt die Mundharmonika
Den frohen Klang den Weg zurück -
Das Lied vom Ferienglück.
Wohin soll denn die Reise gehn?
Wohin, sag, wohin, ja, wohin?
Wo wir den bunten Sommer sehn,
Dahin, ja, dahin.
Erika Engel-Wojahn